über Arthrose Behandlungen, Lesenswertes, Medikamente, Schmerzen, Sehenswertes

Medikamente gegen chronische Schmerzen und Depressionen

können wir auch in der Natur selbst finden. Ich meine jetzt nicht, dass wir Kräuter und Samen sammeln. Grünflächen und Wälder, vor allem mit Artenvielfalt, wirken positiv auf unsere Psyche.

Quarks bezieht sich in seinem Beitrag Warum tut uns die Natur eigentlich gut auf mehrere Studien. In ihnen wurde herausgefunden, dass in Gegenden mit Grünanteil, weniger Antidepressiva verschrieben werden.

Und auch gegen Stress ist das Leben in der Natur ein hoch wirksames Heilmittel. Eine weitere Studie hat dies bewiesen. Kinder die im Grünen unterrichtet wurden, hatten einen niedrigeren Cortisol Wert.

Bei Menschen mit Arthrose ist oft auffällig, dass ihr Schmerzempfinden unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Einige Betroffene besitzen sogar noch ihre volle Beweglichkeit, obwohl der Knorpelabbau weit fortgeschritten ist. Eine Erklärung dafür ist, dass Ärgernisse, Probleme und Stress auch negative Auswirkungen auf unser Schmerzempfinden haben.

Ich selbst merke das auch hin und wieder. Wenn ich beruflich viel Zeitdruck habe oder persönliche Probleme habe, Dann spüre ich mein arthrotisches Daumensattelgelenk am meisten. Mein Ellenbogen zickt dann genauso. Sobald Ruhe einkehrt, lassen die Schmerzen nach.

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Kurkuma

verleiht mit seiner intensiven gelben Farbe der Goldenen Milch ihren Namen. In einem Café habe ich dieses Getränk ausprobiert – ein würziger, leicht scharfer Geschmack.

Das Gewürz ist auch Bestandteil von Curry. Vermutet wird, dass sein Inhaltsstoff Curcumin ein bioaktiver Pflanzenstoff ist. In der indischen und chinesischen Medizin wird Kurkuma als Heilmittel eingesetzt. Auch bei uns sind Produkte auf dem Markt, die die positiven gesundheitlichen Effekte von Kurkuma anpreisen.

Die Verbraucherzentrale (www.verbraucherzentrale.de) hat diese Produkte untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass sie nur Heilversprechen machen. Ihre Wirksamkeit sei wissenschaftlich noch nicht erwiesen. Denn wer wirklich Behandlungserfolge erreichen wolle, müsse sehr große Mengen von Kurkuma einnehmen.

Nun haben Wissenschaftler in Australien in einer Studie die schmerzlindernde Wirkung von Kurkuma nachgewiesen. Patienten, die an Arthrose in den Knien litten, erhielten zweimal täglich 500 mg eines Kurkuma Präparates. Der Versuch dauerte 12 Wochen. Veränderungen der Knorpeldicke und eine Verringerung des Synovialergusses wurden nicht beobachtet.

Immerhin wird in dieser Studie schon einmal eine erste Aussage über die Kurkuma Dosis gemacht. Ein Placeboeffekt kann ausgeschlossen werden, weil weder Behandelnde noch Patienten wussten, wer den Wirkstoff erhalten hat. Die Verteilung fand nach dem Zufallsprinzip statt.

Kurkuma – eine Pflanze für alle Fälle? ist ein Beitrag der Verbraucherzentrale. Inhaltsstoffe und Herkunft werden beschrieben. Aber auch die Risiken und Nebenwirkungen werden genannt.

Gonarthrose: Kurkuma lindert Schmerzen, Dtsch.es Ärzteblatt, Medizin, 1.Oktober 2020, https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=49&typ=1&nid=116553&s=Kurkuma

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Kortison Injektionen versus Physiotherapie

haben Forscher untersucht. Aus eigener Erfahrung kenne ich das sehr gut. Sobald Orthopäden Schmerzen in Achillessehnen, Händen, Hüften, Knien behandeln, geben sie gerne Injektionen mit Kortison. Wir wissen ja, welche gesundheitlichen Risiken bei Kortison Injektionen bestehen. Selbst bei einmaligen / kurzzeitig angewendeten Kortison Behandlungen sind die negativen Auswirkungen auf unseren Körper noch nicht bekannt.

Gelenkkopf und -pfanne passen bei mir nicht richtig zueinander. Angeblich könne ich deshalb nicht meine Knie richtig anwinkeln. Mein Orthopäde meinte damals, ich müsse nicht alles machen. Ich habe einen Bericht über einen Tanzlehrer im Fernsehen bei den Bewegungsdocs gesehen. Der hatte auch Probleme mit seinen Knien. Die Kniescheibe war verrutscht. Mit Kräftigungs- und Dehnübungen konnte er seine Schmerzen reduzieren.

Krafttraining und viel Walken, Gehen habe ich schon gemacht. Dann konnten bei mir die Schmerzen und das Ziehen nur durch eine verkürzte vordere Oberschenkelmuskulatur entstehen. Das war meine Vermutung. Tatsächlich, durch regelmäßiges, intensiveres Dehnen nach und vor dem Sport hat sich die Beweglichkeit deutlich verbessert.

Eine andere Forschungsarbeit hat sich mit der Behandlung von Schmerzen in der Hüfte beschäftigt. Bei dieser Studie wurde die Physiotherapie mit einer Schulung verknüpft.

Visual abstract, showing the study population, design and primary outcomes.

Ich hatte im letzten Sommer Schmerzen im hinteren Oberschenkel, die bis zur Hüfte ausstrahlten. Mein Orthopäde vermutete, dass ich eine Schleimbeutelentzündung hätte. Ich habe zu dieser Zeit regelmäßig Krafttraining gemacht. Ich bin gewalkt und sehr viel zu Fuß unterwegs gewesen. Täglich fast 10 000 Schritte.

Zuerst führte mein Orthopäde die Schmerzen auf einen verspannten Piriformis zurück. Aufgrund sitzender Tätigkeit. Ein Widerspruch an sich. Ich habe auch dafür passende Dehnübungen bei den Bewegungsdocs gefunden. Im Kraftsport habe ich die Gewichte reduziert und auch weniger trainiert. Verbesserungen habe ich schon gespürt.

Dagegen haben Akupressur, Massage und Kortison nur kurzzeitig geholfen. Pain ist wieder 1 bis 2 Tage nach den Behandlungen zurück gekehrt. Einige Wochen später hatte ich beruflich viel zu tun. Ich habe dann ca. 14 Tage gar kein Training gemacht. Auf einmal waren meine Beschwerden weg.

Auch die Steifigkeit in meinen Händen hat sich vermindert. Ich mache regelmäßig Fingerübungen. Die kann ich ganz leicht jederzeit und überall machen. Während der Busfahrt zur Arbeit, während dem Fernsehen etc. Ich weiß von Betroffenen, dass sie wegen der Arthrose in den Händen Kortisontabletten einnehmen müssen.

Alle Studien zeigen auf, dass nur durch Bewegung die Gelenkfunktionalität erhalten bleibt. Dabei werden Schmerzen reduziert. Die Belastbarkeit, Beweglichkeit und der Bewegungsradius verbessert.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Christiane bedanken. Sie hatte darum gebeten, etwas über Probleme im Knie zu schreiben. Ich hatte schon vor einiger Zeit die Studien gefunden. War aber noch nicht so weit, darüber etwas zu posten. Und ein Beitragsthema für diese Woche hatte ich auch noch nicht im Kopf. Durch Christiane und ihre Frage ist diese Idee entstanden. Vielen Dank.

Physikalische Therapie versus Glukokortikoid-Injektion bei Arthrose des Knies, Gail D. Deyle, D.Sc., Chris S. Allen, D.Sc., Stephen C. Allison, Ph.D., W. Gill, D.Sc., Benjamin R. Hando, D.Sc., Evan J. Petersen, D.Sc., Douglas I. Dusenberry, M.S., I. Rhon, D.Sc. https://www.nejm.org/doi/pdf/10.1056/NEJMoa1905877?listPDF=true
Bildung plus Übung versus Kortikosteroid-Injektion verwenden im Vergleich zu einem abwartenden Ansatz auf globale Ergebnisse und Schmerzen aus Gluteal-Teninopathie: prospektive, einmal blinde, randomisierte klinische Studie, BMJ 2018; 361 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.k1662 (veröffentlicht am 02. Mai 2018)

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Opioide und die Gefahr der Abhängigkeit

fallen mir spontan beim Anblick von Mohn ein. Ich habe gerade Fotos über Mohn angeschaut und auf meinem Foto Blog hochgeladen..

Dieses Jahr blüht er überall. In Vorgärten, am Wegesrand, auf Feldern. Und bei vielen von euch ist er Blog Thema. Mit seinem Rot fällt er auch gleich ins Auge. Der Mohn, den wir kennen, hat keinen starken Wirkstoff im Vergleich mit dem speziell gezüchteten Schlafmohn. Unreife Samenkapseln werden angeritzt und der austretende Mohnsaft wird aufgefangen. Er oxidiert zu einer braun-schwarzen Masse, dem Rohopium.

Heroin ist ein üblicher Handelsname. Ein Rauschmittel. Das Morphin-Derivat wird halbsynthetisch hergestellt. Vollsynthetisch hergestellte Substanzen können auch an den Opioid-Rezeptoren anbinden. Beim Menschen befinden sich diese Rezeptoren im Hirn, im zentralen Nervensystem und im peripheren Nervengewebe.

Mit ihrer Meta-Analyse hat die Rheumatologin W. Zhang bestätigt, dass viele psychische Aspekte zum Heilerfolg bei Arthrose beitragen. Placebo konnte in ihrer Forschungsarbeit eine genauso effektive Wirksamkeit erreichen, wie viele Medikamente, Behandlungsmethoden, operative Eingriffe. Auch im Vergleich zu Opiaten und Opioiden.

Wir alle kennen die Wirkweise, den betäubenden Rauschzustand, von Drogen. Und genau dieses Wissen, dass Opioide sehr starke Schmerzmittel sind, hat in Studien etwas Positives bewirkt. In Studien werden immer eine oder zwei Kontrollgruppen gebildet. Patienten, die anstatt dem Wirkstoff ein Placebo erhalten und/oder noch eine Gruppe, die gar nichts erhält. In Forschungsarbeiten über Opioide, hatte sich der Gesundheitszustand der Placebo Patienten verbessert.

Im Winter hatte ich schon einmal darüber geschrieben, in meinem Beitrag

Schmerzen

Gelenkerkrankungen sind sehr häufig mit Schmerzen verbunden. Ihr erinnert Euch vielleicht noch an die Meta Analyse von 2009. Sobald die Schmerzen von Studienteilnehmern reduziert wurden, konnten sie sich mehr bewegen. Dadurch wurde der Bewegungsradius und die Funktionalität der Gelenke vergrößert, die Belastbarkeit erhöht und der Muskelumfang größer.

Schmerzmittel haben oftmals hohe Nebenwirkungen und können zur Abhängigkeit führen. In der Meta Analyse wurde untersucht, ob mit Placebo Arthrose behandelt werden kann. Die Autorin hat mit ihrer Arbeit sehr detailliert nachgewiesen, dass der Heilerfolg der Patienten von vielen psychischen Faktoren abhängig ist. Wird einem Patienten suggeriert, dass er ein Opioid erhält, erfährt er einen sehr starken Placeboeffekt. Also beeinflusst das, was der Betroffene über die Behandlung weiß, den Behandlungserfolg. Die Verabreichung von Opioiden wird dadurch in Frage gestellt und verlangt nach neuen Behandlungsansätzen.

Genau diese Frage hat eine Meta Analyse von 2019 aufgegriffen. In dieser Arbeit wurde nachgewiesen, dass mit Meditation, Hypnose, Suggestion und kognitiven Verhaltenstherapien Schmerzen sehr gut behandelt werden können und dadurch die Verabreichung von Opioiden vermindert werden kann.

Das deutsche Ärzteblatt hat u.a. über die Opioid Krise in Amerika einen interessanten Bericht veröffentlicht. Ihr findet dort auch weiterführende Artikel über die Behandlung von Schmerzen ohne Medikamente und über die Behandlung psychisch Kranker mit Meditation.

Das was wir glauben und wissen; unsere Meinung über die Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente aber auch unsere persönliche Einstellung und Zuversicht beeinflussen unsere Heilungschancen. Interessante Erkenntnisse.

Das Ganze ist leicht zu erkennen und aufzuschreiben. Da möchte ich auch an Moliere, Der eingebildete Kranke erinnern. Aber wie können wir das für uns jetzt umsetzen? Jeder Mensch ist doch anders. Skeptiker und Optimisten.

Für mich ist MBSR, Mindfullness eine gute Methode gesundheitliche Probleme anzugehen. Denn durch die Achtsamkeit erfahre ich genau, wie es gerade um mich steht und weiß, was ich tun muss für meine Gesundheit.

Bei mir wird vieles während der Arbeit verdrängt. Erst wenn ich zur Ruhe komme, merke ich, wie sich mein Körper anfühlt. Der Body Scan ist eine Übung aus dem MBSR Trainingsprogramm. Du legst dich hin, konzentrierst dich zunächst nur auf deinen Atem. Mit der Zeit beginnst du den Focus auf deinen Körper zu richten. Du beginnst mit der großen Zehe und durchwanderst so deinen ganzen Körper. Jede Anspannung, jedes Zwicken und Stechen, jeden Schmerz wirst du deutlich spüren.

Manchmal schlafe ich für eine kurze Zeit ein. Aber wenn ich dann aufwache, fühle ich mich angenehm entspannt und die Schmerzen sind weg. Heute Morgen habe ich den Body Scan sitzend im Bus geübt. Danach war ich sehr gut gelaunt und meine Arbeit war im Fluss.

Anleitungen zum Achtsamkeitstraining findet ihr z.B. in

Mindfulness – Geliebte Achtsamkeit, Edel Maex, 2018, Junfermann Verlag, ISBN dieses E-Books: 978-3-95571-735-3 (EPUB), 978-3-95571-737-7 (PDF), 978-3-95571-736-0 (MOBI)

und im Standardwerk des Begründers von MBSR: Jon Kabat-Zin, Gesund durch Meditation, Das vollständige Grundlagenwerk zu MBSR, O.W. Barth Verlag, 2013. Der Einband hat auch die schönen Rottöne, die auch der Mohn hat.

Ann Rheum Dis. 2008 Dez;67(12):1716-23. doi: 10.1136/ard.2008.092015. Epub 2008 Jun 9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18541604?dopt=Abstract#

Das dtsche. Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/107218/Meta-Analyse-Mind-Body-Verfahren-lindern-Schmerzen-und-vermeiden-vielleicht-sogar-Opioide

JAMA Intern Med. Online veröffentlicht am 4. November 2019. doi:https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2019.4917

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Die Therapie der primären Finger- und Daumengelenkarthrose

ist ein interessanter Bericht im Deutschen Ärzteblatt. Heute schreibe ich über ein Thema, das mich persönlich betrifft. Geschockt war ich, als ich mir die Bilder von Deformationen der Hände angeschaut habe, im fortgeschrittenen Stadium. Dabei habe ich nur die Begriffe für Gelenke und Arthrose Erscheinungen gegoogelt.

Das distale Interphalangealgelenk, kurz DIP/DIG, ist das Fingerendgelenk. Beide Zeigefinger meiner Hände zeigen Knötchen und Verdickungen – Herbedenarthrose. Dabei hat alles bei mir mit einem Unfall begonnen. Der linke Daumen wurde ziemlich brutal zur Außenseite meiner Hand gezogen. Daraus hat sich eine Rhizarthrose entwickelt. Die anderen Finger und ihre Gelenke waren schon immer ein bisschen krumm und das DIG meiner rechten Hand war schon von Kindheit an immer knubbelig. Mir ist das nie aufgefallen, bewusst gewesen. Andere haben diese Verformung gesehen und mich darauf angesprochen.

Und nun sieht es doch so aus, als ob sich eine Arthrose in meinen Händen entwickelt, fortschreitet. Das wird mir jetzt klar, beim Lesen des interessanten Artikels, der viele Verweise zu anderen Papers hat.

81% der älteren Bevölkerung haben solche Verformungen. Arthrose ist wirklich eine Krankheit des Alters. Und bei jedem Betroffenen verläuft die Erkrankung anders, jedenfalls in den Händen. (so beschrieben in Handarthrose – eine heterogene Erkrankung)

Letztes Jahr hatte ich ein paar mal, nur für einige Minuten Schmerzen in der rechten Hand in den proximalen Interphalangealgelenken, kurz PIP/PIG. Diese Gelenke sind sozusagen dort, wo die Finger an den Handrücken/die Handfläche anschließen. Ich habe damals gedacht, dass ich beim Tragen einer Tasche, die Griffe ungünstig gehalten habe. Bouchardarthrose – sie hat sich für einige Zeit mit Morgensteifigkeit genau in diesen Gelenken angekündigt.

Die Ursachen:

  • Frau über 40
  • Menopause
  • familiäre Belastung
  • instabile Gelenke
  • Übergewicht
  • Berufserkrankung durch Überbelastung oder Verletzung des Gelenkes aufgrund eines Unfalls

Bei Einigem stimme ich völlig zu. Aber Übergewicht, ich? Mein Gewicht schwankte immer zwischen normal und vollschlank. Also wie kann das sein? Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel bei Medscape gefunden, der war sehr aufschlussreich. In einem Tierversuch wurde festgestellt, dass die Kinder von adipösen Mäusen Entzündungszellen in der Gelenkhaut hatten. Selbst bei den Enkeln der übergewichtigen Tierchen verhielt sich das auch so.

Warum das nur die Weibchen betrifft? Sie haben eine andere Körperfettverteilung als Männchen. Eine andere Ursache kann die bakterielle Darmbesiedelung sein. Die epigenetischen Veränderungen können durch die weibliche Darmflora beeinflusst werden. Bei einem Mäuserich nicht.

Vermutet wird nun, dass schlechte Ernährung, genauso wie Alkohol, Nikotin und andere Umwelteinflüsse, auch die Gesundheit der Kinder und Enkel beeinflussen kann. So wie bei Diabetes und Krebs.

Die Therapiemöglichkeiten der Arthrose in der Hand sind Physiotherapie, Orthese, nichtsteroidale Antirheumatika und ein Multimodales Behandlungssystem. Nicht nur die Symptome, der Schmerz werden behandelt, sondern auch die Ursachen für Schmerzen werden erforscht. Denn psychosoziale Faktoren, z. B. Ängste, berufliche oder private Probleme und Stress können unser Schmerzempfinden beeinträchtigen.

2018 ist dieser Artikel im Deutschen Ärzteblatt erschienen. Damals wurde ich mit Kortison- und Hyaluronsäure Injektionen behandelt. Die Effektivität dieser Behandlungsoptionen wurde von den Autoren angezweifelt. Denn Schmerzen könnten damit nur für kurze Zeit gelindert werden.

Und genau das kann ich bestätigen. Mir hatten die Injektionen nicht lange geholfen. In meinem Beitrag Zu Risiken und Nebenwirkungen habe ich meine Erfahrungen beschrieben. Warum also haben meine Ärzte diese Methoden angewendet? Für mich noch mehr ein Grund, mich selbst auf die Suche zu machen, nach wirksamen Behandlungsmöglichkeiten.

Medizin: Übersichtsarbeit, Therapie der primären Finger- und Daumengelenkarthrose, The treatment of primary arthritis of the finger and thumb joint, Christian Karl Spies, Martin Langer, Peter Hahn, Lars Peter Müller, Frank Unglaub, Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 269-75; DOI: 10.3238/arztebl.2018.0269

Kloppenburg M, Kwok WY: Hand osteoarthritis—a heterogeneous disorder. Nat Rev Rheumatol 2011; 8: 22–31 CrossRef MEDLINE

Epigenetik: Erhöhtes Arthrose-Risiko, weil Eltern oder Großeltern adipös waren?, Inge Brinkmann INTERESSENKONFLIKTE, 3. April 2020, Medscape

Yusuf E, Nelissen RG, Ioan-Facsinay A, et al.: Association between weight or body mass index and hand osteoarthritis: a systematic review. Ann Rheum Dis 2010; 69: 761–5 CrossRef MEDLINE

Intergenerationelle Übertragung von Diät-induzierte Adipositas, Metabolisches Ungleichgewicht, und Osteoarthritis bei Mäusen, Natalia S. HarasymowiczYun-Rak ChoiChia-Lung WuLeanne IannucciRuhang TangFarshid Guilak Erstveröffentlichung: 24. Oktober 2019, Arthritis und Rheumatology, https://doi.org/10.1002/art.41147

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Kortison

wird erst in der Leber zu Kortisol umgebaut. Kortisol an sich ist ein lebensnotwendiges Hormon. In Stresssituationen sorgt es dafür, dass unser Körper mit Energie versorgt wird. Zudem regelt es den Elektrolythaushalt und damit den Blutdruck. Außerdem ist es mit verantwortlich für die Immunantwort im Körper. Es ist an der Bildung und Verteilung von Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten beteiligt und hat eine dämpfende Wirkung auf Entzündungen.

Ein Entzündungshemmer, der nicht wirklich die Ursachen einer Krankheit bekämpfen kann. Im deutschen Ärzteblatt wurde eine aussagekräftige Studie veröffentlicht. Im Tierversuch an Mäusen verfettete die Leber, die Blutfettwerte wurden erhöht und bei längerer Anwendung kann sich Diabetes daraus entwickeln. Bei Recherchen zu Kortison habe ich weitere Berichte gefunden über Thrombosegefahr, Zerstörung des Knorpels.

Nach einer längeren Einnahme von Kortison darf es nicht einfach so abgesetzt werden. Unser Körper bildet in der Nebennierenrinde Kortison. Wenn wir Kortison über längere Zeit einnehmen, stellt er die eigene Produktion ein. Deshalb muss über längere Zeit Kortison ausgeschlichen werden. Bis die Nebennierenrinde es wieder selbst und ausreichend produziert.

Was aber auch wichtig ist: Dadurch dass die Immunantwort verringert wird, ist der Körper anfälliger für Infektionen durch Pilze und Erreger. Z.B. Lungenentzündung aufgrund einer Pilzinfektion.

Die Rheumaliga Schweiz hat einen umfassenden Bericht über die Wirkung von Kortison, das Positive und Negative, veröffentlicht. Neben den bekannten Nebenwirkungen, z.B. Adipositas, erhöhte Blutzuckerwerte kann auch Osteoporose, Muskelschwäche, Knochennekrose u.v.m. entstehen. Am Auge kann eine Behandlung mit Kortison sogar grauen Star oder grünen Star verursachen.

Seit Pfingsten lese ich das Buch Gesund durch Meditation, Das vollständige Grundlagenwerk zu MBSR, von Jon Kabat-Zin. Und auch er berichtet von Forschungsergebnissen über die Immunabwehr. Hier wird sie durch positive oder negative Emotionen beeinflusst.

Uns ist allen bekannt, dass die Psyche einen sehr großen Einfluss auf Heilerfolge hat. Die Rheumatologin Zhang und ihre Kollegen haben viele psychische Aspekte bei der Behandlung von Arthrose Patienten herausgefunden. Diese Arbeit ist 2008 erschienen und wurde in vielen Fachjournalen zitiert. Bis heute wurde sie nicht widerlegt.

Mit ihrer Meta-Analyse hat sie damals bewiesen, dass viele Medikamente und Behandlungen genauso wirksam sind, wie Placebos. Das hat sie auch für Steroide (Kortison) nachgewiesen. Interessant, wenn wir ein Nichts einnehmen, ist das genauso gut wie Kortison. 

Zur Untersuchung meiner Hand bzw. des Daumenballens bin ich in der Hand Chirurgie der Uniklinik gewesen. Meine Ärztin dort hat mir „nur“ Ergotherapie, Manuelle Therapie und eine Orthese verordnet.
Davor war ich bei einem anderen Handchirurgen. Der wusste noch gar nicht, was die Ursachen für meine Schmerzen waren. Er hatte damals eine einmalige Injektion mit Kortison vorgeschlagen, versuchsweise. Meine Schmerzen sind unverändert geblieben. Erst danach hat er mich an eine Uniklink überwiesen, für ein MRT.

Seitdem denke ich, dass viel zu schnell mit Kortison behandelt wird, anstatt erst einmal „harmlosere“ Wege zu gehen, ohne Nebenwirkungen und Risiken.

Ich hatte am 3. Advent, letztes Jahr, auch einen Beitrag über Kortison in mehreren Facebook Gruppen veröffentlicht. Auffällig war da, dass sich einige Betroffene geäußert haben, die im medizinischen Bereich und in der Physiotherapie tätig sind. Sie nennen gerne die Vorteile, zeigen Heilerfolge, persönliche und auch bei Patienten auf. Aber wie können Sie so sicher sein, dass eine Behandlung mit Kortison wirklich nötig war.

Und das passt auch gut zu dem, was Dr. Zhang damals herausgefunden hat. Ärzte bewerten die Behandlungserfolge ihrer Patienten wesentlich besser als der Patient selbst.

Der Placebo-Effekt und seine Determinanten bei Arthrose: Meta-Analyse randomisierter kontrollierter Studien, WZhang1, Robertson1, Jones2, Dieppe3, Doherty1, Ann Rheum Dis. 2008 Dez;67(12):1716-23. doi: 10.1136/ard.2008.092015. Epub 2008 Jun 9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18541604?dopt=Abstract#

Deutsches Ärzteblatt, 2.04.2013, Kortison erhöht Thromboserisiko, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53910/Kortison-erhoeht-Thromboserisiko

Deutsches Ärzteblatt, Medizinreport, Gonarthrose: Wenn Kortison schadet statt nutzt, Dtsch Arztebl 2017; 114(27-28): A-1384 / B-1157 / C-1132, Rüdiger Meyer, https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=192342&s=Knorpel&s=kortison

Kortison: Was ist gut und was ist böse? Dr. med Johannes Fröhlich, Erstveröffentlichung: Zeitschrift «info» Nr. 152 (Juni 2019) der Schweizerischen Polyarthritiker-Vereinigung (SPV), https://www.rheumaliga.ch/blog/2019/cortison-was-ist-gut-und-was-ist-boese

Medizinreport: Studien im Focus, Transkriptionsfaktor E47: Mechanismus des Steroid-Diabetes aufgeklärt, Dtsch Arztebl 2019; 116(6): A-272 / B-225 / C-225, Dr. med. Vera Zylka-Menhorn

Jon Kabat-Zinn, Gesund durch Meditation, Das vollständige Grundlagenwerk zu MBSR, O.W. Barth Verlag, 2013

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Zu Risiken und Nebenwirkungen bei Arthrose Behandlungen

wird in der praktizierten Medizin gerne geschwiegen. Ihr könnt Euch gerne mal die Beipackzettel Eurer Medikamente durchlesen. Auch die der frei käuflichen.

Aber auch einige operative Eingriffe bringen Risiken mit sich. Ich bin auch in anderen sozialen Medien unterwegs. In den Arthrose Gruppen dort habe ich schlimme Berichte von Betroffenen gefunden. Nach einer Arthroskopie am Knie, war eine Frau mehrere Monate bettlägerig. Sie konnte ihr Bein nicht sofort bewegen. Das ist ja schon schlimm genug. Damit sie nicht auch noch an einer Thrombose erkrankte, musste sie zusätzlich Medikamente einnehmen.

Eine Rheumatologin hat durch eine Meta-Analyse eindeutig festgestellt, dass viele Behandlungen bei Arthrose gar nicht nötig sind. Dazu gehört auch die Arthroskopie, Kortison, Opioide. Sie hat sich viele Studien angeschaut und dabei beobachtet, dass Placebo Behandlungen genauso gut sind wie Medikamente, Operationen, alternative Behandlungsmethoden und Heilmittel.

In meinem Beitrag Schmerzen habe ich Euch schon einmal von dem Placebo Verdacht bei Opioiden berichtet und dass mit Autogenem Training, Meditation, Suggestion Schmerzen auch sehr effektiv reduziert werden können. Und wir sollten nicht vergessen, wie gefährlich die Einnahme von Schmerzmitteln ist. Die Opioid-Krise in Amerika zeigt das ganz deutlich.

Anscheinend brauchen wir immer irgendetwas, damit es uns besser geht. Unseren Selbstheilungskräften vertrauen wir nicht. Mir ging es am Anfang auch so. Ich habe eine Menge ausprobiert. Ingwer, Kurkuma, die Gewürzmischung Cumin-Muskatnuss-Koriander, Hagebuttenpulver. Dabei bin ich selbst Naturwissenschaftlerin.

Auch Injektionen mit Hyaluronsäure habe ich mir spritzen lassen. Nach 4 Monaten waren die Schmerzen wieder da. Heftiger denn je. Um nicht die Torturen zu vergessen: Nach einer Spritze war mein Daumen ca. 2 Tage völlig unbeweglich. Bei jedem Bewegungsversuch Schmerzen. Nach einer weiteren Spritze war meine ganze Hand betroffen. Jede Bewegung ein Schmerz. Auch die Wirksamkeit von Hyaluronsäure Injektionen wird in der oben genannten Meta-Analyse in Frage gestellt.

Ich habe mich dann selbst auf die Suche nach Forschung, Studien, wissenschaftlichen Abhandlungen gemacht. Bis ich die Ergebnisse von Scheinakupunktur, Arthroskopie und die zusammenfassende Auswertung von Placebo Behandlungen gefunden habe.

Wenn das alles nicht hilft, was bisher meine Ärzte verordnet und verschrieben haben. Dazu gehört auch Physiotherapie. Was kann mir dann noch helfen? Auch eine Ernährungsumstellung und Intervallfasten haben nur zeitweise geholfen. Und ich hatte damals schon vor meiner Diagnose Kraftsport gemacht. Für einen Gelenkersatz war ich noch zu jung.

Die Schmerzen waren zwar nur leicht. Sie verschwanden aber auch für einige Zeit. Fast hätte ich das MRT abgesagt. Ich lass da jetzt einmal nachschauen, was los ist, habe ich mir damals gesagt. Jetzt, nach der langen Wartezeit, nehme ich den Termin und die Untersuchung wahr. Wer weiß, vielleicht tauchen die Schmerzen wieder auf. Und dann nochmal warten. Außerdem weiß ich endlich, ob das nur eine Bänder Überdehnung ist. Jedenfalls so hatte mir das mein Hausarzt erklärt.

Seitdem ich mich mit dem Thema Psyche und Krankheit auseinander gesetzt habe, sind meine Schmerzen weg. Ich habe mich sehr viel mit Stressbewältigung beschäftigt. Aber auch Behandlungsmethoden wie Flow und MBSR.

Die Psyche und ihre vielen Facetten, der Placeboeffekt waren in meinem allerersten Beitrag Thema. Die Steigerung von Beweglichkeit und Belastbarkeit zeigt deutlich auf wie wir Menschen drauf sind. Wir lassen uns gerne manipulieren. Und erst dann geht es uns besser. Dabei könnten wir mit gesundem Selbstvertrauen viel erreichen, auch ohne Medikamente, Operationen.

Vor meinem Unfall und meiner Diagnose habe ich bereits Autogenes Training praktiziert. Die Schmerzen waren ja auch zeitweise weg und wenn, immer ganz leicht. Ich habe gelegentlich Schmerzsalben aufgetragen. Eine einmalige Kortison Injektion hatte mir nicht geholfen. Pain kam nach 2 Tagen wieder zurück.

Natürlich denke ich oft über Später nach. Die Arthrose ist fortschreitend und breitet sich auch auf die anderen Fingergelenke aus. Schmerzen habe ich keine. Seitdem ich vermehrt auf meine Ernährung achte und auch Achtsamkeitsübungen mache ist die Steifigkeit in meiner rechten Hand zurück gegangen. Dabei betreibe ich seit dem Lockdown kaum Krafttraining und obwohl ich zur Zeit chronischen Bewegungsmangel habe.

Ich suche natürlich weiterhin nach neuen Forschungsergebnissen. Aber mit dem was ich jetzt weiß und anwende, kann ich ein bisschen Zeit überbrücken. Bis endlich eine gute medizinische Lösung gefunden wird. Den Knorpelabbau zu stoppen, ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen.

Ann Rheum Dis. 2008 Dez;67(12):1716-23. doi: 10.1136/ard.2008.092015. Epub 2008 Jun 9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18541604?dopt=Abstract#

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