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Die Therapie der primären Finger- und Daumengelenkarthrose

ist ein interessanter Bericht im Deutschen Ärzteblatt. Heute schreibe ich über ein Thema, das mich persönlich betrifft. Geschockt war ich, als ich mir die Bilder von Deformationen der Hände angeschaut habe, im fortgeschrittenen Stadium. Dabei habe ich nur die Begriffe für Gelenke und Arthrose Erscheinungen gegoogelt.

Das distale Interphalangealgelenk, kurz DIP/DIG, ist das Fingerendgelenk. Beide Zeigefinger meiner Hände zeigen Knötchen und Verdickungen – Herbedenarthrose. Dabei hat alles bei mir mit einem Unfall begonnen. Der linke Daumen wurde ziemlich brutal zur Außenseite meiner Hand gezogen. Daraus hat sich eine Rhizarthrose entwickelt. Die anderen Finger und ihre Gelenke waren schon immer ein bisschen krumm und das DIG meiner rechten Hand war schon von Kindheit an immer knubbelig. Mir ist das nie aufgefallen, bewusst gewesen. Andere haben diese Verformung gesehen und mich darauf angesprochen.

Und nun sieht es doch so aus, als ob sich eine Arthrose in meinen Händen entwickelt, fortschreitet. Das wird mir jetzt klar, beim Lesen des interessanten Artikels, der viele Verweise zu anderen Papers hat.

81% der älteren Bevölkerung haben solche Verformungen. Arthrose ist wirklich eine Krankheit des Alters. Und bei jedem Betroffenen verläuft die Erkrankung anders, jedenfalls in den Händen. (so beschrieben in Handarthrose – eine heterogene Erkrankung)

Letztes Jahr hatte ich ein paar mal, nur für einige Minuten Schmerzen in der rechten Hand in den proximalen Interphalangealgelenken, kurz PIP/PIG. Diese Gelenke sind sozusagen dort, wo die Finger an den Handrücken/die Handfläche anschließen. Ich habe damals gedacht, dass ich beim Tragen einer Tasche, die Griffe ungünstig gehalten habe. Bouchardarthrose – sie hat sich für einige Zeit mit Morgensteifigkeit genau in diesen Gelenken angekündigt.

Die Ursachen:

  • Frau über 40
  • Menopause
  • familiäre Belastung
  • instabile Gelenke
  • Übergewicht
  • Berufserkrankung durch Überbelastung oder Verletzung des Gelenkes aufgrund eines Unfalls

Bei Einigem stimme ich völlig zu. Aber Übergewicht, ich? Mein Gewicht schwankte immer zwischen normal und vollschlank. Also wie kann das sein? Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel bei Medscape gefunden, der war sehr aufschlussreich. In einem Tierversuch wurde festgestellt, dass die Kinder von adipösen Mäusen Entzündungszellen in der Gelenkhaut hatten. Selbst bei den Enkeln der übergewichtigen Tierchen verhielt sich das auch so.

Warum das nur die Weibchen betrifft? Sie haben eine andere Körperfettverteilung als Männchen. Eine andere Ursache kann die bakterielle Darmbesiedelung sein. Die epigenetischen Veränderungen können durch die weibliche Darmflora beeinflusst werden. Bei einem Mäuserich nicht.

Vermutet wird nun, dass schlechte Ernährung, genauso wie Alkohol, Nikotin und andere Umwelteinflüsse, auch die Gesundheit der Kinder und Enkel beeinflussen kann. So wie bei Diabetes und Krebs.

Die Therapiemöglichkeiten der Arthrose in der Hand sind Physiotherapie, Orthese, nichtsteroidale Antirheumatika und ein Multimodales Behandlungssystem. Nicht nur die Symptome, der Schmerz werden behandelt, sondern auch die Ursachen für Schmerzen werden erforscht. Denn psychosoziale Faktoren, z. B. Ängste, berufliche oder private Probleme und Stress können unser Schmerzempfinden beeinträchtigen.

2018 ist dieser Artikel im Deutschen Ärzteblatt erschienen. Damals wurde ich mit Kortison- und Hyaluronsäure Injektionen behandelt. Die Effektivität dieser Behandlungsoptionen wurde von den Autoren angezweifelt. Denn Schmerzen könnten damit nur für kurze Zeit gelindert werden.

Und genau das kann ich bestätigen. Mir hatten die Injektionen nicht lange geholfen. In meinem Beitrag Zu Risiken und Nebenwirkungen habe ich meine Erfahrungen beschrieben. Warum also haben meine Ärzte diese Methoden angewendet? Für mich noch mehr ein Grund, mich selbst auf die Suche zu machen, nach wirksamen Behandlungsmöglichkeiten.

Medizin: Übersichtsarbeit, Therapie der primären Finger- und Daumengelenkarthrose, The treatment of primary arthritis of the finger and thumb joint, Christian Karl Spies, Martin Langer, Peter Hahn, Lars Peter Müller, Frank Unglaub, Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 269-75; DOI: 10.3238/arztebl.2018.0269

Kloppenburg M, Kwok WY: Hand osteoarthritis—a heterogeneous disorder. Nat Rev Rheumatol 2011; 8: 22–31 CrossRef MEDLINE

Epigenetik: Erhöhtes Arthrose-Risiko, weil Eltern oder Großeltern adipös waren?, Inge Brinkmann INTERESSENKONFLIKTE, 3. April 2020, Medscape

Yusuf E, Nelissen RG, Ioan-Facsinay A, et al.: Association between weight or body mass index and hand osteoarthritis: a systematic review. Ann Rheum Dis 2010; 69: 761–5 CrossRef MEDLINE

Intergenerationelle Übertragung von Diät-induzierte Adipositas, Metabolisches Ungleichgewicht, und Osteoarthritis bei Mäusen, Natalia S. HarasymowiczYun-Rak ChoiChia-Lung WuLeanne IannucciRuhang TangFarshid Guilak Erstveröffentlichung: 24. Oktober 2019, Arthritis und Rheumatology, https://doi.org/10.1002/art.41147

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Nicht nur bei Arthrose

ist ein guter Gesundheitszustand und eine gut funktionierende Immunantwort wichtig. Covid-19, die Maßnahmen, die Behandlungen, die Therapien und die Diskussion darüber, lassen uns weitaus Wichtigeres vergessen. Unsere Gesellschaft muss lernen umzudenken. Dass ein guter Gesundheitszustand unsere Heilungschancen erhöht. Nicht nur bei Covid-19.

Im Moment wird immer wieder betont, dass Risikogruppen mit chronischen Erkrankungen einen schwereren Krankheitsverlauf mit Covid-19 haben und damit ein wesentlich höheres Risiko zu sterben.

Medikamente, Impfungen fehlen im Moment. Dass unser Körper eine Infektion auch selbst heilen kann, darüber hören und lesen wir sehr wenig. Vor allem über die Todeszahlen wird berichtet.

In Israel und Südkorea ist eine zweite Covid-19 Welle zurückgekehrt. Hier in Deutschland wird auch zum Herbst und Winter eine Zunahme der Infektionszahlen angenommen. Abstand, Hygiene, Mundschutz, Verzicht auf Massenveranstaltungen sind einige der bekannten Maßnahmen. Quarks.de hat jetzt einen Beitrag veröffentlicht. Kann in Deutschland auch eine zweite Welle folgen?

Die Corona Pandemie ist noch nicht vorbei. Natürlich schützt Ernährung nicht vor einer Infektion. Aber den Verlauf der Erkrankung können wir selbst beeinflussen.

Sehr viele Erkrankungen sind verknüpft mit Übergewicht/Adipositas. Herz Kreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs. Aber auch bei Arthrose und Rheuma wird eine Gewichtsreduktion empfohlen, um Gelenke zu entlasten und Entzündungen zu reduzieren.

In einer englischen Studie mit 17 Mio. Patienten wurde bestätigt, dass außer dem Alter auch Adipositas das Hauptrisiko ist, an einer Covid-19 Infektion zu sterben. Bei bisherigen Studien wurden nur Daten von Krankenhäusern ausgewertet. Der englische Gesundheitsdienst hat die elektronisch gespeicherten Akten aller Erkrankten, also auch aus Altersheimen, zur Verfügung gestellt.

Weitere Risiken sind laut dieser Studie u. a. auch rheumatische Erkrankungen und Immunschwächen. Das deutsche Ärzteblatt hat eine Zusammenfassung davon veröffentlicht.

Im April 2020 wurde auf Arte eine interessante Reportage ausgestrahlt, über Adipositas, ein gesellschaftliches Problem, weltweit: Dick, dicker, fettes Geld. Nicht die persönliche innere Einstellung von Betroffenen ist verantwortlich für das „Dick sein“. Die Verursacher werden in der Ernährungsindustrie gesehen, die mit raffinierten Marketingstrategien Kinder manipulieren.

Anhand von internationalen Maßnahmen wird erklärt, wie dieses Problem in Chile, Mexico und anderen Staaten angegangen wird. Getränkesteuern für Softdrinks. Warnzeichen, die auf Verpackungen gut sichtbar aufgedruckt werden. Werbeverbote für ungesunde Getränke und Lebensmittel. Aber auch mit Bildungsmaßnahmen in Schulen wird auf Kinder und damit auch auf Erwachsene Einfluss ausgeübt.

Eine Aufgabe der Regierung ist, die Dickmacher zu identifizieren und die Gesundheit der Bürger mit geeigneten Maßnahmen zu schützen.

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