Auch bei Arthrose und Übergewicht
Gerade eben habe ich auf Facebook in zwei Arthrose Gruppen einen Beitrag über Bewegung gepostet. Den Beitrag habe ich blau markiert.
EULAR (European League Against Rheumatism ) hat in einer Studie herausgefunden, dass Krafttraining die effektivste Methode ist, um Schmerzen erfolgreich zu reduzieren.
Gestern Abend wurde bei den Bewegungsdocs auf NDR der Krankheitsfall von einem Mann mit Polyarthritis besprochen. Bei seiner Untersuchung wurde festgestellt, dass muskuläre Dysbalancen und Verspannungen seine Schmerzen verursacht haben. Nicht die Arthrose. Mit dem richtigen Bewegungsprogramm hat sich seine Beweglichkeit verbessert und er ist nun schmerfrei. (b-docs, ndr.de)
Joggen belastet Gelenke nicht. Das wurde jetzt in einer Studie festgestellt. Auch bei Patienten mit Adipositas, so EULAR, ist laufen nicht schädlich für die Gelenke.
Forscher haben über 10 Jahre Patienten mit Knieproblemen beobachtet. Sie wollten herausfinden, ob sich durch übermäßige Aktivitäten eine Gonarthrose entwickelt. Die Teilnehmer der Studie waren zwischen 45 und 79 Jahren alt. Der Focus lag auf anstrengenden Sportarten. Aerobic, Radfahren, Joggen, Skilanglauf und -Abfahrt, Schwimmen, Tennis.
Oft haben Menschen mit Knieproblemen Angst etwas falsch zu machen. Durch Sport ihre Gelenke falsch zu belasten und damit die Entwicklung von Gelenkschäden zu unterstützen. Aber auch mit Schmerzen zu trainieren, ist für viele unvorstellbar. Aus Angst davor schonen sie sich. Dabei ist die Belastung der Gelenke doch wichtig. Nur so wird der Knorpel mit Nährstoffen versorgt und Muskeln gekräftigt.
Wer ein bis zweimal in der Woche moderat Sport treibt riskiert nichts. Selbst Menschen mit Übergewicht. Im Gegenteil: Ältere Menschen, die nicht sportlich aktiv waren, hatten Knieschmerzen und Depressionen. Diese Teilnehmergruppe hatte einen niedrigen Bildungsabschluss, einen höheren BMI und eine geringere Quadrizeps Stärke.
Kurze Zeit darauf wurde mein Beitrag von einem Gruppenmitglied geliked und sie meldete sich mit einem Kommentar. Wenn jetzt noch die Artikel auf Deutsch wären, dann wäre es schön.
(Englisch eine internationale Sprache. Im wissenschaftlichen Bereich werden gerne untereinander, Länder übergreifend, Forschungsergebnisse ausgetauscht.)
Ich habe ihr eine Vorschlag gemacht. Mit einem Translator zu arbeiten. Den gibt es umsonst von Windows oder Google. (ich weiß, auch von Duden etc. Praxistipp.de hat dazu einen Beitrag gepostet.)
Sie hat darauf geantwortet. Die Übersetzungen sind ungenau. Sie weiß welcher Sport gut für ihre Hüfte ist. „Was soll das alles?“ habe ich sie gefragt. Viele Menschen, auch in der Gruppe, verstehen Englisch oder können mit einem Übersetzungsprogramm arbeiten.
Mir macht das nichts aus. Ich muss mich doch auch durch alle Papers durcharbeiten. Immerhin geht es doch hier um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
Ich verstehe gar nicht, warum manche so bequem sind. Alles wollen sie möglichst auf dem Silbertablett serviert haben. Ist das wirklich mein Job? Ich weiß, dass nicht jeder in der Lage ist, einen medizinischen Fachartikel zu lesen, und schon gar nicht in einer Fremdsprache. Ich kann mir ganz gut vorstellen, was im Einzelnen dabei vorgeht. Fachausdrücke, die man/frau nicht kennt. Fachlatein, wovon frau/man glaubt, nichts zu verstehen. Alles kein Problem. Je mehr ich mich mit etwas auseinandersetze, desto mehr beginne ich zu verstehen. Alles eine Frage der Zeit. Und ihr könnt mich jederzeit fragen und kommentieren. Das hilft auch mir beim Schreiben und Verstehen.
Und das, was ich herausfinde, teile ich doch gerne mit Euch. Mit Gelenkerkrankungen hat sich ein großer finanzkräftiger Markt entwickelt. Viele möchten daran ihr Geld verdienen. Mit dubiosen Behandlungsmethoden, die starke Nebenwirkungen und gesundheitliche Risiken haben.
Die Verbraucherzentrale hat kritische Berichte über die Gesundheitsrisiken und Wirksamkeit von Chondroitin, Grünlippmuscheln, Glucosamin, Haifischflossen, Hyaluronsäure und MSM ins Netz gestellt und durchleuchtet den Markt mit Gelenkpräparaten; auch über Kurkuma, das im Moment einen Hype aufgrund seiner vielfältigen Heilkräfte hat.
EULAR recommendations for the health professional’s approach to pain management in inflammatory arthritis and osteoarthritis; https://ard.bmj.com/content/77/6/797.full
Association of Long-term Strenuous Physical Activity and Extensive Sitting With Incident Radiographic Knee Osteoarthritis, Original Investigation Rheumatology May 4, 2020, Alison H. Chang, PT, DPT, MS1; Jungwha (Julia) Lee, PhD2; Joan S. Chmiel, PhD2; et al; (JAMA Network Open 2020; https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.4049)