über Arthrose Behandlungen, Lesenswertes, Persönliches, Sport

MBSR – wie Stress unseren Körper verändert

Die Normalität kommt mittlerweile auch zu mir. Seit dem 15. Mai gehe ich wieder regelmäßig aus. Am liebsten gehe ich hier zu einer griechischen Taverne. Ein schönes kleines Bistro, mit familiärem Feeling. Mutter und Sohn arbeiten im Vordergrund. Auch der Vater ist regelmäßig da und pflegt die sehr herzliche Gastfreundschaft. So manches Gläschen Ouzo und Tsipouro haben wir gemeinsam getrunken.

So einfach und menschlich. Jeder wird so angenommen wie er ist. Jeder ist willkommen. Wenn nicht genügend Tische frei sind, rücken alle zusammen. Interessante Gespräche entwickeln sich. Sogar Freundschaften.

Selbst wenn Spannungen zwischen den Gästen entstehen, wird gemeinsam und diplomatisch nach einer Lösung gesucht. Auch andere Gäste helfen dann, Streithähne auseinander zu bringen. Immerhin leben wir hier in einem kleinen Ort. Wie heißt es so schön: „Man sieht sich immer zweimal im Leben.“ Ihr könnt mir glauben. Einige sehe ich sogar mehrmals in der Woche.

Ein älterer Mann, der von sich selbst sagt, er hätte viel Glück im Leben gehabt, mischt sich gerne ein. Immerhin hat er viel Geld und kommt deshalb auch viel rum. Und deshalb meint er urteilen zu können. Keinem kann er Seins lassen. Am liebsten hätte er, dass alle so leben würden und so wären, wie er es vorschlägt.

Ist Alter und Geld wirklich ein Indiz für Weisheit? Jon Kabat-Zin, der Begründer von MBSR, sagt, dass wir Menschen uns selbst viel zu ernst nehmen. Wir denken über die Vergangenheit nach und über die Zukunft. Über den Moment, in dem wir gerade leben, reflektieren wir nicht. Wir sind so sehr mit uns beschäftigt, dass wir nicht wahrnehmen, was in uns gerade vorgeht. Nicht unsere Emotionen, unsere Gefühle.

Die Achtsamkeit, das Hier und Jetzt, der gegenwärtige Moment sind nichts esoterisch Verklärtes. Die Achtsamkeit ist real. Sie zeigt uns, wie wir empfinden, uns fühlen in den ganz alltäglichen Situationen. Und daraus entwickeln sich spontan Einsichten. „Die Lösung liegt in Dir.“

Aber auch die anderen annehmen. So wie sie sind. Alles ist richtig, nichts ist falsch. Denn jeder Mensch ist anders. Hat andere Erfahrungen, Erlebnisse und Einsichten. Manchmal sogar Schlimmes. Bis in die Kindheit kann das gehen. Dann ist es doch auch gut Verständnis zu zeigen. Sich in den anderen hinein zu versetzen.

Jon Kabat-Zin ist kein Guru, der uns auf den richtigen Weg führen möchte. Er lädt dazu ein, an einem Experiment teilzunehmen. Eine Möglichkeit sich besser kennen zu lernen. Wir haben bestimmt alle schon erlebt, wie unser Handeln und Können von unserer jeweiligen Tagesform abhängig ist.

Gesund durch Meditation – im Original: Full Catastrophe Living – von Jon Kabat-Zin, möchte uns zeigen, wie wir mit Stress besser umgehen können. Herauszufinden, wie wir die Achtsamkeit am besten in unser Leben integrieren können. Denn Stress macht sich in unserem Körper in vielen biochemischen Prozessen bemerkbar. Bis hin zu Zellveränderungen. Elizabeth Blackburn hat nachgewiesen, dass der Alterungsprozess in Zellen durch Stress beschleunigt wird. Aber auch die Art und Weise wie wir Stress erleben, bestimmt das Zellensterben.

Auch Knorpelzellen und Eiweißbausteine werden verändert. In der Forschung werden Umbauprozesse am Knorpel für den Knorpelabbau verantwortlich gemacht. Interessante Infos zur Entstehung von Arthrose findet ihr auf ndr.de

Ich hatte heute einen unangenehmen Termin auf der Arbeit. Jedenfalls das habe ich gedacht. Heute morgen war ich auch sehr angespannt und genervt. Nichts wollte mir auf Anhieb gelingen. Ich mache mir auch Sorgen, ob ich mich bei den Fahrten im ÖPNV infiziere. Und die Atemnot, die immer aufkommt.

Bewegung ist wichtig bei Arthrose. Das weiß ich. Aber in der letzten Zeit vernachlässige ich das. Obwohl ich doch immer wieder darüber lese und Euch davon berichtet habe. Heute hat es auch geregnet. Also, ich musste mich wirklich überwinden. Sobald ich in der Stadt angekommen war, bin ich gelaufen. Später denselben Weg zurück. 10632 Schritte. Durch den Bethmann Park.

Vor Pfingsten bin ich auch schon mal dort gewesen. Aber es war so windig. Viel zu schwierig vernünftige Aufnahmen zu machen. Und heute war alles anders. Brauchbare Fotografien. Nach dem Termin. Der war sehr angenehm. Und aus ihm wird sich noch Einiges entwickeln.

Jon Kabat-Zin, Gesund durch Meditation, Das vollständige Grundlagenwerk zu MBSR, O.W. Barth Verlag, 2013

Standard

10 Gedanken zu “MBSR – wie Stress unseren Körper verändert

  1. Achtsamkeit ist auch mein Schlüssel, schwierige Lebensphasen zu überwinden. Es stoppt das Gedankenkarussell und macht Platz für neue, schöne Eindrücke, die man im Alltag oft übersieht. Es funktioniert auch bei Sport/Bewegung, die für die Gesundheit so wichtig sind.
    PS: Mach einen Bogen um den Mann, der nur seine eigene Meinung gelten lässt. Ich kenne auch so einen, es tut nicht gut. 😉

    Gefällt 2 Personen

    • Da haben wir viel gemeinsam. Du hast das schön ausgedrückt mit der Achtsamkeit. Und auch Sport und Bewegung haben eigentlich einen wichtigen Platz in meinem Leben.
      Der Mann hat auch schon ein paar Mal von mir seinen Platz in meinem Leben gezeigt bekommen. Mittlerweile denke ich, dass er sehr unglücklich sein muß. Warum schaut er denn sonst so nach rechts und links. Seine Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben. Neid, Missgunst. Auch Abweisung, die er nicht verkraftet. Jetzt weiß ich, wer da redet. 🤗
      Und er kann mich nicht mehr damit belasten.
      Zum achtsamen Miteinander gehört ja auch dazu, dem anderen Seins zu lassen. Auch wenn er auf seinem Weg unglücklich gelaufen ist. 😉

      Gefällt 2 Personen

    • „Warum schaut er denn sonst so nach rechts und links. Seine Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben.“
      Darüber muss ich mal in Ruhe nachdenken. Der Mann, von dem ich rede, ist nämlich im näheren Umfeld und ich kann ihn nicht einfach ignorieren. Aber es ist nicht einfach. Ich habe auch nie verstanden, warum er so ist, andere immerzu beäugt und versucht zu „erziehen“. Manchmal wär frau gern Psychologin. 😉

      Gefällt 2 Personen

    • Kennst du die Maslowsche Bedürfnispyramide. Essen, Trinken, Schlafen, Sex. Ein Dach über dem Kopf. Schönheit. Dazu gehören. Wertschätzung. Viele Bedürfnisse, die je nach Lebenssituation, mehr oder weniger erfüllt werden. Und das, was fehlt, kann zu Konflikten führen im Miteinander.
      Mein alter Reicher hat natürlich auch einen Macht Gedanken. Er möchte Menschen verbiegen, die Dinge im Leben so beeinflussen, wie er sie braucht/haben will. Nur er vergisst, dass viele Menschen von ihm nicht abhängig sind. Dass Geld nicht der Schlüssel zum Glücklich sein ist. Er musste sich nie etwas aufbauen, alles geerbt.
      Beäugen, nach rechts und links schauen, ist wohl auch der Vergleich mit anderen. Und vielleicht wird bei dem Mann in deiner Umgebung die Komfortzone verletzt. Oder er möchte Aufmerksamkeit erreichen.
      Eine Bekannte von mir ist mit nichts und niemandem zufrieden. Und wenn ich nachfrage, stelle ich fest, dass sie Erwartungen an Menschen stellt, die nicht erfüllt werden. Keiner macht so, wie sie es braucht und will. Und sie versetzt sich auch nicht in andere hinein. Schaut nicht sozusagen über ihren Tellerrand hinaus.
      Wer achtsam lebt, zeigt auch Empathie und Verständnis. Ich hoffe, dass du jetzt ein paar Gedanken, zum Umgang mit dem Mann gefunden hast. Lass Dich nicht ärgern.🤗🐞

      Gefällt 2 Personen

    • Ich danke dir für deine Impulse. So genau hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht, allerdings ist mir das Verhalten dieser Person völlig unverständlich und es gibt gelegentlich Konflikte deswegen. Ich mag es nämlich nicht, wenn andere abgewertet werden. Vielleicht hast du recht mit deinen Erklärungsansätzen, auch wenn es auf den ersten Blick nicht zu passen scheint. Die Person macht einen ausgeglichenen und selbstbewussten Eindruck. Aber man sieht nicht dahinter, ich werde das mal genauer beobachten. 🙂 Herzlicher Gruß, A.

      Gefällt 2 Personen

  2. Danke für den schönen Beitrag. Achtsamkeit ist ein so wichtiges und kraftvolles Instrument zu heilen oder auch „bloß“ ein Leben zu führen auf das wir einmal zurücksehen können und zufrieden sein. Das ist enorm viel. Man braucht so wenig Geld und ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass Geld so sehr ablenkt von den wirklich wichtigen Dingen. Viel Geld ist eine Pseudo-Anerkennung. Das verwechseln leider viel zu viele Leute. Geld macht nicht wichtig. Es verletzt sogar die eigene Würde, wenn man nicht sehr aufpasst.
    Liebe Grüße
    „Benita“

    Gefällt 1 Person

    • 🙏🤗 Ja, Reichtum macht nicht wirklich glücklich. Der Blick für die einfachen Dinge des Lebens geht oftmals verloren. Annehmlichkeiten können gekauft werden. Aber Glück lässt sich nicht kaufen. Dafür müssen wir etwas tun, um ein erfülltes und sinnvolles Leben zu bekommen. Jon Kabat-Zinn sagt auch, dass die Achtsamkeit glücklich macht. In dem Moment, in dem wir in uns rein horchen, erkennen wir was für uns gut ist. Dadurch wird unser Leben sinnvoll und glücklich. 🤗
      Liebe Grüße, Ursula 🐞

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..